Ungefähr jede/r zweite Beschäftigte ist nach Einschätzung von Fachleuten direkt selbst, als Angehörige*r oder Freund*in mit psychisch belasteten Mitmenschen in Berührung gekommen. Allein 20 % von ihnen sind im Laufe ihres Lebens mindestens einmal selbst von einer depressiven Episode betroffen. Auslöser für Depressionen und andere psychische Erkrankungen können neben individuellen psychischen oder physischen Voraussetzungen auch konfliktbelastete Arbeitsbeziehungen sein.
Genau hier kann eine verantwortungsvolle betriebliche Interessenvertretung gute Unterstützung leisten. Es gilt, ohne selbst pseudotherapeutisch tätig zu werden, Kolleg*innen in diesen schwierigen Situationen den Rücken zu stärken. Sensibilität und Schärfung der eigenen Wahrnehmungsfähigkeit ist hierbei sinnvoller als eine vorschnelle Bewertung.
Das Seminar bietet das notwendige „Handwerkszeug“ für entsprechende Gesprächs- und Beratungs-situationen, gleichzeitig werden die Grenzen einer Beratungstätigkeit aufgezeigt. Darüber hinaus wird im Seminar die Möglichkeit zu einem intensiven Austausch über bisher gesammelte Erfahrungen in diesem Themenbereich geboten. Die Teilnehmenden können aktuelle praxisnahe Interventionsstrategien und strukturen kennenlernen.
Dieses Seminar wird mit 20 Stunden von der DGUV als Weiterbildung für zertifizierte Disability Manager (CDMP) anerkannt.
Seminarinhalte
Depressionen und andere psychische Erkrankungen
Psychische Erkrankungen und ihre Hintergründe
Auswirkung von psychischen Störungen in Arbeitsbeziehungen
Umgang mit Betroffenen
Einwirkungsmöglichkeiten durch Personal- und Betriebsrat
Versorgungssystem/Therapien bei psychischen Auffälligkeiten
Gesprächsführung durch den Personal- und Betriebsrat
Die Rolle des Betrieblichen Gesundheitsmanagements